Zum Jahresstart freuen wir uns, eine neue Blog-Serie präsentieren zu können: Unser erfahrener Partner SOSA FinTLV wird Sie ab sofort regelmäßig mit spannenden Trends, Entwicklungen und Impulsen aus Tel Aviv – der Startmetropole schlecht hin – versorgen. In ihrem ersten Beitrag teilen sie mit uns ihre Gedanken über die „Innovation Gap“ und die Notwendigkeit, über den Tellerrand der eigenen Branche hinauszugucken.

Insurtech 2.0 Revolution
Während die Versicherungswirtschaft bei neuen Technologien und Geschäftsmodellen traditionell nicht zu den Pionieren zählt, suchen sie zunehmend mehr nach Wegen, um Trends zu folgen und neue Märkte zu erschließen.
Die etablierten Unternehmen haben verstanden, dass sie „Outside In“ arbeiten und sich mit neuen Technologien aus dem Start-up-Ökosystem beschäftigen müssen, um auf Dauer erfolgreich bleiben zu können.
Eine guter Weg, um sich mit der Zukunft auseinanderzusetzen, ist die Arbeit mit InsurTech-Startups. Laut einer aktuellen Umfrage erkennen drei Viertel der Versicherungsunternehmen das Potenzial von InsurTech und die Unabdinglichkeit der digitalen Transformation, um wettbewerbsfähig und erfolgreich auf dem heutigen Markt zu bleiben.
Viele Branchenprofis beschränken sich jedoch auf sich selbst und ihr Innovationspotenzial, indem sie einen „Top-down“-Ansatz verfolgen, der nur Lösungen und Start-ups aus der Versicherungsbranche berücksichtigt. Aber zukünftige Wachstumschancen werden sich zunehmend außerhalb des traditionellen Geschäfts eines Unternehmens ergeben, wobei diese Chancen disruptive neue Ansätze und Kooperationsmodelle erfordern.
Über den Tellerrand hinaus denken
Versicherungsunternehmen, die technologische Innovationen nur über Start-ups innerhalb ihrer eigenen Branche generieren wollen, verpassen die vielen Lösungen, die Technologiefortschritte aus anderen Branchen bieten können und letztlich den Unterschied machen.
Dieser Ansatz kommt oft aus einem Mangel an Verständnis für die Technologiebranche und ihre Prozesse, Produkte und Landschaften. Auf der Seite der InsurTech-Unternehmer fehlt es oft an einem umfassenden Verständnis dafür, wie große Versicherungsgesellschaften und Unternehmen arbeiten. InsurTech-Produkte spiegeln daher oft diese Missverständnisse wider und sind in ihrer Fähigkeit eingeschränkt, der Branche wirklich disruptive Technologien zur Verfügung zu stellen.
Die Kräfte, die die Störung verursachen, werden hauptsächlich durch Technologien wie KI, Bildverarbeitung, Big Data und Analytics, robotische Prozessautomatisierungslösungen, Machine Learning, IoT-Lösungen und neue Geschäftsmodelle angetrieben, die für andere Märkte entwickelt wurden, aber für das Versicherungsgeschäft genutzt werden können. Diese Lösungen könnten die Versicherungswirtschaft in Teile eines Gesamtprozesses zerlegen.
Viele dieser Technologien werden in anderen Branchen als dem konservativen Versicherungsgeschäft eingesetzt. Diese Branchen nutzen ausgereifte und robuste Technologien, die sich bereits bewährt haben.
Häufig können Technologien von außerhalb der Versicherungsbranche, wenn sie richtig erforscht und auf Lösungen für spezifische Herausforderungen ausgerichtet sind, die von traditionellen Branchenveteranen und -führungskräften identifiziert wurden, besser geeignet sein als Startups aus der Branche. Um erfolgreich zusammenzuarbeiten und die richtigen Chancen zu identifizieren, bedarf es einer Kombination aus Versicherungsexpertise von Branchenveteranen, Wissen darüber, wie große Unternehmen arbeiten und handeln, und einem breiten Verständnis der Start-up-Landschaft in verschiedenen Bereichen und Branchen.
Versicherer suchen den reinen InsurTech, während Startups aufgrund der Komplexität des Geschäfts nicht immer das Potenzial ihrer Technologie für das Versicherungsgeschäft erkennen. Das ist die „Innovation Gap“ und über den Tellerrand hinausdenken verkleinert diese Lücke.
Anpassung an neue Technologien
Zukunftsorientierte Versicherungsunternehmen haben bereits begonnen, die Chancen außerhalb ihrer eigenen Branche zu nutzen und zu erkennen, um innovative Lösungen zu entwickeln, die es ihnen ermöglichen, relevant zu bleiben und im Markt zu bestehen. Diese Unternehmen blicken über die InsurTech-Start-ups hinaus; sie nehmen technologische Innovationen und Ideen aus anderen vertikalen Märkten wie Bau, Automotive, IoT, HR, Cyber und Security auf und wenden sie in der Versicherung an.
Die Fähigkeit, diese ausgereiften Technologien zu nutzen, ermöglicht es den Versicherern, „Quick Wins“ zu erzielen und leichter neue Lösungen mit geringerem Risiko und höherer Erfolgsquote der Piloten (POC’s) einzusetzen.
Beispiele:
Carbyne ist eine nationale Echtzeit-Notfallkommunikationsplattform, die Rettungsdienste bei der Verwaltung und Kontrolle von Notfallberichten über Live-Video und Geolokalisierung unterstützt. Carbyne hat seine Technologie an die Anwendungsfälle der Versicherung Carbyne Insurance angepasst. Diese Spin-off-Lösung, die auf der Plattform von Carbyne basiert, bietet Versicherungs-Callcentern fortschrittliche Video- und Geolokalisierungsfunktionen, die dazu beitragen, durchschnittliche Schäden zu reduzieren und die Effizienz im Schadenprozess zu steigern. Die Lösung kann innerhalb weniger Tage implementiert und mit komplexen Kernsystemen integriert werden.
Hybrid-Lösungen mit künstlicher Intelligenz (KI), die die Leistungsfähigkeit der KI mit einer von Menschen kontrollierten Komponente kombinieren, sind eine weitere Technologie, die in der Versicherungswirtschaft eingesetzt wird. So werden beispielsweise Heat Intelligence – intelligente KI-Maschinen und globales Personal – für die Dokumenten- und Bildverarbeitung eingesetzt und gewinnen Erkenntnisse aus Bildern und Videos sowie aus Entitäten. Die Fähigkeit, unstrukturierte Daten in strukturierte Daten umzuwandeln, ist für das Versicherungsgeschäft in vielen Anwendungsfällen von entscheidender Bedeutung (Betrugserkennung, besseres Underwriting, besseres On-boarding eines neuen Kunden und vieles mehr).
Die Fähigkeit, technologische Fortschritte aus anderen Branchen erfolgreich zu bündeln und zu nutzen, um neue Produkte und Dienstleistungen in der Versicherungsbranche zu entwickeln, erfordert ein breites Wissen und Bewusstsein für die Start-up-Landschaft, um die richtigen Chancen und die beste Lösung zu finden. Das nennen wir „Insurtech 2.0“. Schließen Sie sich der Revolution an!
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