Vor zwei Jahren gründeten Sten Nahrgang, Armin Molla und Dr. Matthias Uebig das Startup Mailo – einer Gewerbeversicherung für Selbstständige und Kleinunternehmen. Vor kurzem konnten sie bekannt geben, dass sie nun die BaFin Lizenz erhalten haben. 
Das Trio erzählt uns in einem spannenden Interview, wie sich der Weg zur BaFin Lizenz gestaltete, was sie ihrer Zielgruppe nun bieten können und welche Ziele sie sich für 2019 gesetzt haben. Zudem haben sie auch einen eindeutigen Tipp für Gründer, die ebenfalls auf die BaFin Lizenz hoffen.
Was verbirgt sich hinter der mailo Versicherung AG? 
Sten Nahrgang: mailo ist der neue Unternehmerversicherer für die Arbeitswelt 4.0 in Deutschland. Wir bauen die Gewerbeversicherung der Zukunft für Freelancer, Selbstständige und Kleinunternehmen, so wie sie sie brauchen: einfach, digital, flexibel. Und genau so wollen wir sie versichern. Ob Blogger, Online-Händler oder Startup – wir kennen die Risiken unserer Zielkunden  und sichern sie passgenau ab.
mailo ist ein junges und hoch innovatives Versicherungsunternehmen, hinter dem ein Netzwerk von starken, etablierten und erfahrenen Partnern und Kapitalgebern steht. Zum einen sind das die renommierten Rückversicherer Munich Re und Deutsche Rück, die mailo neben einem maßgeschneiderten Rückversicherungsprogramm auch mit ihrer Expertise unterstützen. Zum anderen hat mailo finanzstarke Unternehmer gewinnen können, die privates Kapital und ihre unternehmerische Erfahrung einbringen.
Ihr habt jetzt die BaFin-Lizenz erhalten. Wie gestaltete sich der Weg bis dorthin?
Dr. Matthias Uebing: Der Weg bis zum Erhalt der BaFin-Lizenz war natürlich sehr arbeitsintensiv. Aber diese intensive Arbeit war absolut notwendig und sinnvoll und hat uns hervorragend auf den Marktstart und den Betrieb eines Versicherers vorbereitet. Wir haben die BaFin im Verlauf das Zulassungsprozesses als einen sehr sachlich-kritischen, aber auch konstruktiven und vom Kunden und Markt denkenden Diskussionspartner kennengelernt. Unser Eindruck war und ist, dass die BaFin – trotz der hartnäckigen sachlichen und fachlichen Diskussion – unserem Vorhaben wohlwollend gegenüberstand. Und: die vermeintliche Notwendigkeit der „Lieferung einer LKW-Ladung Unterlagen“ ist ein Mythos. Es sind natürlich eine Reihe von Dokumenten zu erstellen, von Strategiepapieren, Leitlinien, einem Geschäftsplan bis zum Vertragswerk mit künftigen Geschäftspartnern. Im Vordergrund des Zulassungsprozesses steht aber eindeutig die Fundiertheit und Qualität der eingereichten Unterlagen, die Ernsthaftigkeit und viel Arbeit erfordern.
Was bietet ihr eurer Zielgruppe genau?
Armin Molla: mailo geht mit einem ganz klaren Konzept an den Markt: 100% Gewerbegeschäft mit dem Fokus auf Freelancer, Selbstständige und Kleinunternehmer.
Wir wollen für unsere Kunden Probleme lösen. Und wir wissen aus Erfahrung, dass viele von ihnen unterversichert sind, weil sie keine passende Versicherungslösung finden. Denn der Versicherungsbedarf dieser Kundengruppen hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Experten gehen davon aus, dass bis zu 50% der existenzgefährdenden Risiken in diesem Segment nicht ausreichend versichert sind.
Gleichzeitig wächst das Segment der Freelancer und Selbstständigen sehr stark. Im Zuge der Digitalisierung entwickeln sich völlig neue Berufswelten, mit neuen Risikoprofilen. Für unsere Kunden spielt eher die Sorge vor einer Abmahnung, einer Cyberattacke oder einem Verstoß gegen die DSGVO eine Rolle, als die vor einem klassischen Brand oder Wasserschaden.
Unser Ziel ist es, unseren Kunden einen rundum beruflichen Existenzschutz zu bieten- Betriebshaftpflicht, Vermögenschadenhaftpflicht, Sach-Inhalt, Cyber und Rechtsschutz. Unser bedarfsgerechtes Angebot kann dabei einfach und schnell angepasst und voll digital abgeschlossen werden.
Unsere ersten Produkte zum Marktstart sind passgenaue Versicherungslösungen, die wir durch entsprechende Methoden gestalten. Um die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden wirklich zu verstehen, arbeiten wir mit Design Thinking-Ansätzen. So bauen wir wirklich passgenaue Lösungen. Diese können dann sowohl als „Komplettlösungen“ – als Multiline-Produkte – bezogen werden oder auch einzelnen, je nach Kundenwunsch. Außerdem sind unsere Produkte täglich kündbar und gliedern sich durch den modularen Aufbau einfach und transparent in jede vorhandene Versichertensituation ein.
Zusätzlich bieten wir in Kooperation mit Partnern Services an, die über reine Versicherungen hinausgehen, zum Beispiel unseren Quick-Check zu DSGVO-Compliance.
Was biete 2019 alles für euch, was ist geplant?
Armin Molla: Nach der BaFin Zulassung, widmen wir uns in 2019 voll und ganz unseren Zielkunden und Vertriebspartnern, sowie der Verbesserung und Weiterentwicklung unserer Technologie und Organisation. Wir haben ambitionierte Wachstumsziele bezüglich der Gewinnung von Vertriebspartnern, Zielkunden und Prämieneinnahmen. Bis Jahresende wollen wir uns bei unseren Zielkunden und Vertriebspartnern als kunden-, leistungs- und serviceorientierter Dienstleister und Gewerbespezialist positionieren. Nur wenn unsere Zielkunden und Vertriebspartner uns so positiv wahrnehmen, werden wir die ambitionierten Wachstumsziele auch erreichen und eine echte win-win-win-Situation herbeiführen: für unsere Kunden, für unsere Partner und für mailo als Marke und Unternehmen.
Welche Tipps habt ihr für Gründer, die ebenfalls das große Ziel verfolgen, eine BaFin-Lizenz zu erhalten?
Dr. Matthias Uebing: Wagt es! Wenn Ihr ein gutes Geschäftsmodell habt, mit einer guten Abdeckung des Kundenbedarfs, einem fundierten Geschäftsplan, sowie einer realistischen Aussicht und einer erforderlichen gewährleisteten Kapitalausstattung, dann wagt es! Zwischen Euch und der Zulassung stehen im Idealfall „nur“ ein intensiver Arbeitsprozess, der aber ohnehin zur Vorbereitung des Markteintritts notwendig ist. Never try, never win.
Was erhofft ihr euch zukünftig von InsurLab Germany und der Zusammenarbeit mit den Mitgliedern?
Sten Nahrgang: Vom InsurLab Germany erhoffen wir uns auch weiterhin eine zentrale Anlaufstelle und einen aktiven Partner für den Austausch mit der Branche, das Gewinnen neuer Ideen und Partner und das Netzwerken in alle Richtungen. Wir freuen uns sehr, mit FINTLV auch einen israelischen Partner aus dem Netzwerk des InsurLabs als Investor gewonnen zu haben. Auf einen so fruchtbaren Austausch mit dem InsurLab und dem weiteren Netzwerk freuen wir uns auch weiterhin.

FinTLV ist ein starker Partner des InsurLab Germany und investierte in Mailo. Gil Arazi, Founder and Managing Partner bei FinTLV, kennt Mitgründer Sten Nahrgang schon seit langem und freut sich sehr mit ihm und dem gesamten Mailo-Team über die Entwicklung des Startups:
„Als mir Sten zum ersten Mal von der Idee hinter mailo erzählte, wusste ich bereits, dass das Unternehmen ein großer Erfolg werden wird. Ich kenne Sten seit vielen Jahren. Schon während unserer gemeinsamen Zeit bei der Generali habe ich seine Leistungen, sein unternehmerisches Verständnis und seine Professionalität bewundert. Das gesamte mailo-Team ist ein absolutes „Dream-Team“ an Experten, die einen gemeinsamen Traum verfolgen, ohne die Bodenhaftung zu verlieren und die halten können, was sie versprechen. Letztlich haben wir als Investoren ein tolles Unternehmen mit starken Werten gefunden, das ein faszinierendes Geschäftsmodell sowie einzigartige Produkte für den europäischen Versicherungsmarkt bietet.
Darüber hinaus werden die Synergien zwischen mailo und FinTLV es uns ermöglichen, gemeinsam nach neuen Technologien und Märkten zu suchen, so wie wir es auch mit unserem großen Partner InsurLab Germany tun. Wir haben uns sehr gefreut, als Investoren in ihre Serie A-Runde dabei sein zu dürfen und wünschen dem mailo-Team viel Erfolg!“

Die offizielle Presseinformation zum Thema finden Sie hier.