Das Kölner Technologie Start-up Ubirch wurde 2016 gegründet und ist der Spezialist für Blockchain-basierte Technologie im Bereich IoT mit Standorten in Köln, Berlin, München und seit diesem Jahr auch in Tel Aviv. Das Team besteht aus erfahrenen Experten für Kryptographie, Blockchain und datengetriebene Geschäftsmodelle. Bestehend aus einem extrem leichtgewichtigen Client für Sensor-Firmware und dem dazu passenden Cloud-Backend ermöglicht Ubirch mit dem Produkt „Blockchain for Things“ Datensicherung auf Militärstandard und bietet so neue Geschäftsmodelle für das Internet der Dinge. Innovative Kryptographie- und Blockchain-Technologien garantieren die Vertrauenswürdigkeit von IoT-Daten. Ubirch richtet sich vor allem an Kunden aus den Segmenten Industrie und Produktion, Versicherungen, Smart Cities, Energieversorgung, Food & Beverage, Medical Devices, Healthcare und Pharma.
Um einen schnellen Neustart der Wirtschaft zu ermöglichen, hat sich das Kölner Blockchain-Startup Ubirch im Rahmen eines Konsortiums mit namhaften Unternehmen zusammengeschlossen, um eine datenschutzfreundliche IT-Infrastruktur zu entwickeln, die den Coronastatus und andere relevante Daten einer getesteten Person in einer Blockchain als Hashwert verankert, und damit allen Beteiligten – Gesundheitssystem, PatientInnen, Unternehmen – jederzeit und anwendungsübergreifend zur Verifikation zugänglich macht. Damit ist es möglich, den Menschen eine Art digitales Gesundheitszeugnis auszustellen, über dessen Verwendung sie jederzeit frei und selbstbestimmt bestimmen können. So kann jeder seinen eigenen Corona-Teststatus mit sich herumtragen und an wichtigen Stellen vorzeigen, wenn es darum geht, die erhöhten Anforderungen des Infektionsschutzes zu erfüllen, z.B. beim Besuch eines Altenheims oder beim Antreten einer Geschäftsreise.
Die Ubirch Lösung wird dabei verwendet, um UserInnen stets zu ermöglichen ihre Testergebnisse digital zu verifizieren. So sind die Daten inkl. der Verifikation in den Händen der UserInnen. Partner von Ubirch sind unter anderem die Uniklinik Köln, die Bundesdruckerei, Avenga, das Labor Dr. Wisplinghoff u.a. Weitere Informationen zum Digitalen Corona Gesundheitszertifikat gibt es hier.
Die Entwicklung des Digitalen Corona Gesundheitszertifikats war laut Stephan Noller, CEO von Ubirch, eines der schnellsten IT-Projekte überhaupt: “Der Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie war mehr oder weniger von einem auf den anderen Tag da. Wichtig und richtig war es, dass wir als Unternehmen zu keiner Zeit in den Duck-Modus verfallen sind. An einer digitalen Lösung in Sachen Corona zu arbeiten machte nur Sinn, wenn es sehr schnell geht.“
Dass gerade Deutschland bei einer digitalen Lösung wie dem Gesundheitszertifikat so weit vorne ist, mag den ein oder anderen überraschen. Noller spricht gerne von einem Durchbruchprojekt für die Blockchain: „Deutschland ist stark bei Blockchain Technologien. Die Idee zum Digitalen Gesundheitszertifikat ist Made in Germany. Das Thema ist aber kein reines Health Care Thema, sondern betrifft jeden Bereich. Dies zeigt uns vor allem die steigenden Anfragen aus dem Ausland. Unsere Technologie ist schon sehr weit entwickelt. Das Digitale Gesundheitszertifikat ist jetzt der große Case, für den Blockchain die richtige Technologie ist.“
Um auf die wachsende internationale Nachfrage zu reagieren, hat Ubirch erst vor wenigen Wochen den Schritt in den israelischen Markt gewagt. Aber nicht nur immer mehr Länder, sondern auch immer weitere Branchen entdecken die Notwendigkeit von absolut sicheren Daten. Die zunehmende Verfügbarkeit von immer mehr Sensordaten eröffnet auch der Versicherungsbranche vielversprechende Möglichkeiten. Kein Wunder, dass IoT einer der Mega-Trends für zukünftige parametrische Versicherungen und für die Verbesserung des Schadenmanagementprozesses ist, insbesondere im Umfeld von Industrie 4.0.
Stephan Noller: “Entscheidend dabei ist: Alle beteiligten Parteien müssen den zugrunde liegenden Daten hundertprozentig vertrauen können. Genau hier kommt Ubirch mit seiner Kryptografie- und Blockchain-Technologie ins Spiel. Sie kann IoT-Sensoren und Gerätedaten so absichern, dass Versicherungen sich auf die Daten aus den versicherten Risiken vollständig verlassen können. Selbst dann, wenn der Versicherer nicht direkt mit der IT des versicherten Objektes verbunden ist und die versiegelten Daten indirekt und über unsichere Kanäle in der IT des Versicherers ankommen.“
Eva Breuer