Die Zusammenarbeit zwischen Cleos Welt und ROLAND Schutzbrief, zwei unserer Mitgliedsunternehmen, verdeutlicht, wie strategische Partnerschaften zur Entwicklung und Einführung effizienter, kund:innenorientierter Versicherungsprodukte beitragen können.

Versicherungen müssen sich über die reine Auszahlung von Versicherungsleistungen hinaus weiterentwickeln. Schutzbrief-Dienstleistungen bieten dafür eine gute Möglichkeit, um Kund:innen bei Notfällen oder Problemen schnell zu helfen, Stress zu reduzieren und die Schadenprävention zu unterstützen. Daher nutzen auch im Bereich der Tierversicherung bereits einige Versicherer Schutzbrief-Bausteine zur Tierkranken- oder Tierhalterhaftpflichtversicherung. Das Problem hierbei ist, dass die Tiere, die am meisten davon profitieren würden aufgrund von Zeichnungsrichtlinien nicht oder nur mit hohen Prämien für die Grundprodukte versichert werden können, obwohl das Risiko der Leistungen überschaubar ist. Profitieren tut so meist nur der Versicherer.

Bei Tierkrankenversicherungen betrifft dies alte oder vorerkrankte Tiere. In der Tierhalterhaftpflichtversicherung ist das Angebot von Schutzbrief-Leistungen ebenfalls überschaubar. In der Haftpflicht sind Listenhunde, in der Tierkranken schadenanfällige Rassen wie französische Bulldoggen, schwierig zu versichern.

Entwicklung eines Hunde- und Katzenschutzes

Die Einführung eines Standalone-Schutzbrief-Produkts für Hunde- und Katzenhalter, der SOS-Schutz, sollte dies ändern. Die Herausforderung bei der Entwicklung war, dass die Risiken und somit auch die Prämien für ein solches Produkt niedrig sind, den Kund:innen die Mehrwerte deutlich bewusst gemacht werden müssen und diese im Schadenfall wissen müssen, wie sie die Leistungen nutzen können.

Das Produkt musste daher so schlank und digital wie möglich gehalten werden. Dies ist auch bei der Nutzung des Produkts für Embedded-Insurance-Lösungen und Gruppenverträge wichtig.

Wahl der richtigen Kollaborationspartner

Während einfache Maßnahmen wie eine einzige Zahlungsweise und Einheitspreise für die Antragsstrecke gut umsetzbar sind, muss dies auch für alle Folgeprozesse, insbesondere im Schadenfall funktionieren. Die größte Herausforderung war daher die Wahl der richtigen Partner, denn die Prozesse im Hintergrund müssen einfach sein, ohne dass wichtige Informationen für die Prozessbeteiligten verloren gehen.

Bei dem SOS-Schutz betrifft dies zwei Bereiche. Zum einen die unbegrenzte Mitversicherung von telemedizinischen Leistungen. Hierfür wurde mit Pfotendoctor ein Anbieter gefunden, der eine einfache Integration und Nutzung seiner Plattform sichergestellt hat. Für die gewünschten Schutzbrief-Leistungen war eine einfache Integration in das Produkt wichtig, um einfache „Backoffice“-Prozesse, wie Abrechnung und Austausch von Kund:innendaten zu ermöglichen. Mit ROLAND Schutzbrief wurde dann ein Anbieter gefunden, der genau dies mit Cleos Welt realisieren konnte.

Die Rolle von ROLAND Schutzbrief und die Zusammenarbeit mit Cleos Welt

ROLAND Schutzbrief und Cleos Welt haben sich erstmalig auf der DKM 2023 getroffen und die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit ausgelotet. Das Interesse von ROLAND wurde direkt geweckt. Nach weiteren Tests und der Weiterentwicklung der Idee begann die tatsächliche Zusammenarbeit im ersten Quartal 2024. Durch einen Kickoff hat Cleos direkt einen zentralen Ansprechpartner bekommen, der alle Problemfelder durchgegangen ist und gelöst hat. Daher konnte parallel an Produkt, Prozess und Pricing gearbeitet und sehr schnelle Fortschritte gemacht werden.

Von der Idee zur Markteinführung: Einblicke in den Entwicklungsprozess

ROLAND hat bereits einen Tier-Schutzbrief im Angebot. Das hat viel Entwicklungsarbeit gespart, da bereits einige Leistungen, wie die Unterstützung in medizinischen Notfällen oder die Unterbringung des Tiers, wenn der Versicherungsnehmende ins Krankenhaus muss, Cleos Vorstellungen entsprochen haben. So mussten nur an einigen kleinen Stellschrauben Anpassungen vorgenommen werden, um den Schutzbrief sehr schnell in das Produkt zu integrieren. Auch die Abstimmung mit der Uelzener Versicherung als Risikoträger war offen und transparent. Gemeinsam mit der telemedizinischen Lösung von Pfotendoctor und Cleos-Leistungen im Falle von Verletzungen durch fremde Hunde oder Giftködern konnte so ein einfaches und volldigitales Produkt entwickelt werden. Der SOS-Schutz war geboren.

Trotz der am Ende vier Beteiligten konnte die Entwicklung in nur wenigen Monaten live gestellt werden.

Der SOS-Schutz: Ein innovatives Produkt für Hunde- und Katzenhalter

Seit Anfang Juli ist der SOS-Schutzbrief aktiv und bietet nun Kund:innen mit älteren oder vorerkrankten Tieren wertvolle Unterstützung. Auch Kund:innen mit älteren oder eingeschränkten Tierversicherungen erhalten zusätzliche Hilfe im Schadenfall. Vertriebspartnern wird ebenfalls die Möglichkeit zu einfachen Abschlüssen geboten. Plattformen und Händlern können über Gruppenrahmenverträge und Embedded-Insurance-Lösungen ihre Kund:innen enger an sich binden. Auch anderen Versicherern kann das Produkt für ihre Kund:innen zur Verfügung gestellt werden.

Zukünftige Entwicklungen und Skalierungsmöglichkeiten

Durch die Konzeption als eigenes Produkt ist es problemlos möglich, den SOS-Schutz in weitere Produkte einzubinden und zu nutzen. Hierbei wird bereits an den nächsten Lösungen gearbeitet.

Gleichzeitig sind die Prozesse zwischen den Beteiligten transparent und digital, sodass alle die notwendigen Kund:innen- und Schadeninformationen rechtzeitig erhalten und der/die Kund:in betreut werden kann.

Schlüssel zum Erfolg: Transparenz, Vertrauen und klare Prozesse

Zukünftig wird das Produkt auf weitere Vertriebspartner ausgerollt und erste Gespräche über die Integration des SOS-Schutzes als Embedded-Lösung geführt. Auch durch die weiterhin andauernden Prämienerhöhungen im Bereich der Tierkrankenversicherung ergibt sich die Chance, Kund:innen eine preiswerte Alternative anzubieten. Da die Implementierung und der Betrieb des Produkts sehr einfach sind, bestehen insbesondere langfristig viele Möglichkeiten zur Skalierung über alle Vertriebskanäle. Das wird auch durch die vereinbarten Prozesse vom Antrag bis zur Leistungserbringung sichergestellt. Regelmäßige Feedbacktermine zwischen den Beteiligten stellen die bisher offene und transparente Kommunikation weiterhin sicher.

Last, but not least: Um ein solches Produkt für alle Beteiligten in der Wertschöpfungskette spannend, skalierbar und einfach zu gestalten, bedarf es eines transparenten Austauschs aller nötigen Informationen, das Vertrauen zueinander und klare Prozesse.