ottonova, mit Sitz in München, ist seit Anfang April offizielles Mitglied des InsurLab Germany. Das freut uns sehr. Jesko Kannenberg verrät im Interview, wie ottonova gegründet wurde, was sie von großen Versicherungsunternehmen unterscheidet, wie sie sich die Zusammenarbeit mit InsurLab Germany vorstellen und welche Herausforderungen und Ziele es zu bestreiten gibt. 
Wie ist ottonova entstanden? Wie ist Eure Gründungsgeschichte?
Wir haben ottonova mit dem Ziel gegründet, eine Krankenversicherung zu etablieren, die den Versicherten auf der Höhe der technischen Möglichkeiten und ihrer Lebenswirklichkeit und Erwartungen zur Seite steht. Allein die Tatsache, dass es vor uns 17 Jahre lang keine Neugründung im Bereich der privaten Krankenversicherungen gab, zeigt, dass die Branche viele Chancen lange Zeit nicht ergriffen hat, etwa technische und medizinische Fortschritte.
Wir bieten unseren Kunden ein Versicherungsangebot an, dass ihnen sofort und ohne Umwege weiterhilft. Dabei war es uns wichtig, dass wir unsere Tarife und Betreuungsangebote nicht nur aus der klassischen Versicherungsperspektive aufbauen. Wir alle beschäftigen uns täglich mit digitalen Produkten, die Maßstäbe in Sachen Usability und Kundenfokus setzen. Warum sollen diese Vorteile nicht auch für den Umgang mit der Versicherung gelten? Wir wollen Papierkram, lange Wartezeiten und undurchsichtige Strukturen vermeiden – und technologische Fortschritte dafür nutzen, ein Kundenerlebnis zu schaffen, das neue Maßstäbe setzt.
Wie genau gestaltet sich Euer Geschäftsmodell?
Der Kunde steht bei uns allen bedingungslos im Mittelpunkt. Welche Bedürfnisse hat er und wie können wir diesen begegnen? Wir entwickeln neben leistungsstarken Versicherungstarifen auch digitale Serviceangebote in unserer App, um unsere Kunden glücklich zu machen. Jeder einzelne Mitarbeiter arbeitet kontinuierlich daran, die Zufriedenheit von jedem einzelnen Versicherten von ottonova zu erhöhen -unsere Messgröße für Erfolg. Eine weitere Säule unserer Arbeit ist der Dialog mit unseren Kunden. Mit regelmäßigem Feedback arbeiten wir unaufhörlich an unseren Services und Abläufen, um jeden Tag noch bessere Leistungen anbieten zu können. Denn uns ist wichtig, dass unsere Kunden langfristig bei ottonova versichert und dabei auch durchgehend zufrieden sind.
Erst kürzlich haben wir beispielsweise unsere Zahnzusatztarife und die dazugehörigen Services verbessert, unmittelbar danach kürte uns Stiftung Warentest zum Testsieger. Und auch mit Blick auf die Zahl der neuen Abschlüsse können wir schon jetzt feststellen, dass wir auch sachlich überzeugen. Das freut uns sehr.
Warum habt ihr Euch dazu entschieden, in die Privatversicherung einzusteigen, obwohl es bereits so viele starke, etablierte Marktteilnehmer gibt? Was macht Ihr besser?
Im Gegensatz zu großen Versicherungen, die in ihren veralteten IT-Systemen gefangen sind, können wir alles von Grund auf und mit modernster Technik neu erarbeiten. Wir nutzen Open Source-Technologien und entwickeln stabile und hoch skalierbare Systeme. So können wir innerhalb von kürzester Zeit neue Lösungen anbieten, für die andere Privatversicherungen ein Vielfaches mehr an Zeit brauchen, weil ihre Strukturen längere Veränderungszyklen vorsehen. Genau diese Schnelligkeit lieben unsere Kunden. Dank unserer schlanken Prozesse können wir zum Beispiel eine blitzschnelle Rückerstattung von Rechnungen über die ottonova App gewährleisten – anstatt mehrerer Wochen oder Monate zu warten, geschieht das bei uns oft in ein bis zwei Tagen. 
Bei InsurLab Germany dreht sich alles um Kooperation und Kollaboration in der Versicherungswirtschaft. Wie möchtet Ihr Euch hier einbringen?
Wir glauben fest daran, dass wir die digitale Transformation im deutschen Gesundheitssystem nur dann revolutionieren können, wenn wir dies gemeinsam tun. Umso mehr freuen wir uns, dass wir unsere technologischen Ansätze für schlanke IT-Prozesse oder automatisierte Abläufe in die Initiative einbringen und mit den Mitgliedsunternehmen weiterentwickeln können. Für diesen Teilbereich bringen wir das nötige Know-how unseres Joint Ventures Global Scale Solutions ein, die intensiv an neuen Strukturen arbeiten.
Was erhofft Ihr Euch von der Mitgliedschaft bei InsurLab Germany?
Obwohl wir erst seit kurzer Zeit bei InsurLab an Bord sind, sind wir jetzt schon begeistert von der Dynamik und der Offenheit, die hier herrscht. Wir sind sehr gespannt auf den Austausch mit den Versicherungsunternehmen zur Versicherung der Zukunft sowie auch mit den weiteren Startups, um nicht nur über Digitalisierung zu sprechen, sondern sie tatsächlich auch zu leben.
Welche Herausforderungen und Ziele begleiten Euch 2019?
Das Jahr steht ganz im Zeichen der Marktabdeckung. Über neue Vertriebskanäle und Kooperationen wollen wir noch mehr potentielle Kunden über die Vorteile von ottonova informieren und beweisen, dass die Verbindung von Versicherung und Digitalisierung ein Schritt in Richtung Kundenvorteil ist. Parallel werden wir natürlich auch unsere digitalen Services und Ökosysteme weiterentwickeln – derzeit arbeiten wir an einer Apothekendirektabrechnung und an einem noch einfacheren Terminservice für unsere Kunden, um Arzttermine zu vereinbaren.
Wo seht Ihr die Versicherungswirtschaft im Jahr 2030?
In Zukunft werden noch mehr Technologietrends aus der Industrie in der Gesundheitsbranche Einzug halten und die Betreuung von Versicherten verbessern. Allein die Themen Daten und Datenprozesse bieten uns schon jetzt unheimlich viel Potenzial, um Kunden besser verstehen und individueller behandeln zu können. Von Big Data über künstliche Intelligenz bis hin zu Blockchain – ich gehe stark davon aus, dass auch die Versicherungswirtschaft mittelfristig von diesen Innovationstechnologien profitieren wird. Hier ist es jedoch wichtig, dass auch die politischen Rahmenbedingungen zügig nachgebessert werden, damit nicht nur der Mensch, sondern auch seine Versicherung in der Zukunft ankommen kann.
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